Wie der amerikanische Streamingdienst Netflix gestern mitteilte, ist noch für diesen Sommer mit dem Produktionsstart einer Serie über das Leben von Go Seigen (Wu Qingyuan, 吳清源) zu rechnen. Allerding darf vor dem Hintergund der aktuellen Corona-Krise von einem Serienstart nicht vor dem Frühjahr 2021 ausgegangen werden. Geplant sind ganze 24 Folgen, gedreht werden soll zum Teil an Originalschauplätzen in China und Japan, für die Studioaufnahmen sind aktuell wohl noch die Filmstudios Berlin-Babelsberg im Gespräch.
Den älteren Go Seigen soll – das wird viele Go-Nerds besonders freuen – der Shakespeare- und Star-Trek-Schauspieler Patrick Stewart darstellen, die Rolle des jüngeren Go Seigen ist an Chang Chen vergeben, der Go Seigen bereits in dem Spielfilm “The Go Master” erfolgreich verkörpert hat. Was dieser Serie jedoch weit über die Go-Welt Aufmerksamkeit versprechen wird, ist wohl die Tatsache, dass für die Regie Hollywood-Regiseur Christopher Nolan (“Memento”, “Interstellar”) gewonnen werden konnte, was aus Netflix-Sicht allein schon besonders berkenswert ist, da Nolan bisher als Gegner der von Netflix dominierten Serien- und Streamingwelt galt. Da verkommt es fast schon zu einer unwichtigen Detailinformation, dass der bitische Autor David Mitchell (Autor von “Wolkenatlas”) die Drehbucharbeiten übernommen hat. Mitchell, der mit einer Japanerin verheiratet ist, wird eine besondere Affinität zum Go-Spiel zugesprochen – in mehreren seiner Bücher wird Go erwähnt, er selbst soll sogar 1. Dan spielen.
Allgemein wird davon ausgagangen, dass erst eine Kooperation von Netflix mit Google zu dieser Größe des Projekts geführt hat, sowohl was die Besetzung als auch was das geplante Produktions-Budget von stolzen 600 Millionen Dollar betrifft. Dafür soll die Serie neben Netflix zeitlgleich für zahlende Youtube-Kunden bereit stehen, woran Google ein besonderes Interesse hat, um seine wirtschalftliche Position in Asien allgemein und natürlich vor allem in China zu verbessern. In China gilt Go Seigen, der mit chinesischem Namen Wu Qingyuan heißt, allgemein als Volksheld. Diesem wollen die beiden Global Player Netflix und Google jetzt wohl gemeinsam ein Denkmal setzen, um die Tür für ihre wirtschaftlichen Interessen in China weit aufzustoßen.
Hier geht es zu einem ersten Trailer für die Serie …