Canterbury, ein Rückblick

von Peter Hagemann

Ein Betriebsurlaub Anfang August gab mir die Möglichkeit, eine Woche am 36. Europäischen Go Kongress in Canterbury teilzunehmen. Meinen ersten Trip über den Kanal wagte ich nach der Autoreise bis Calais von Dover aus mit dem Fahrrad - was einigen Schweiß kostete, denn durch Ost-Kent gehts immer schön Hügel rauf und Hügel runter. Das Uni-Gelände gab einen beeindruckenden Spielort ab. Die Unterbringung war ja nicht gerade billig, aber o.k., und es gab gute und preiswerte Verpflegung. In der Stadt gefielen mir die vielen gemütlichen Orte zum Einkehren, besonders ein uriges Teehaus (das war natürlich was für einen Teefan wie mich). Den meisten Kontakt hatte ich zu Gospielern aus dem UK und aus Holland.
  Aus OWL waren außer mir noch Jan Schröer aus Lippstadt und Matthias Raabe aus Bielefeld da. Matthias erreichte das herausragende Ergebnis: er holte nicht nur 7:3 Punkte, sondern besiegte dabei als 5K sogar einen 2K und einen 1K!
  Jan spielte das erstemal auf einem so großen internationalen Turnier und meinte, er wäre mit einem Ergebnis von 5:5 schon zufrieden. Genau das erreichte er schließlich auch, und wenn man berücksichtigt, daß er gegen so starke Spieler wie V. Bogdanov 6D, M. Eijkhout 5D und M. Mcfayden 6D antreten musste (und verlor), so ist das beachtlich.
  Auch ich konnte mit einem 3:2 recht zufrieden sein, musste nach drei Erfolgen doch schon ein 2D für den ersten Verlustpunkt sorgen. Kurios endete meine letzte Partie. Als wir schon die neutralen Punkte zusetzten, bemerkte ich, dass mein Gegenspieler (ein 1K aus Enschede) noch einen Punkt rettete (er selbst sah das gar nicht!), doch zu spät: es war der entscheidende, denn die Partie ging für mich mich ½ Punkt verloren!
  Ja, dann habe ich noch von den vielen Go-Problemen, die Denis Feldmann (3D aus Alés, Frankreich) in Null-Komma-Nichts aufs Brett gezaubert hat, drei notiert. In der Problemecke findet ihr sie.


Quelle: Westfalenliga Info Nr. 45 vom 10.11.1992