Über Go


Go hat - unter dem Namen 'Wei-qi' - seinen Ursprung im alten China des zweiten vorchristlichen Jahrtausends und ist damit mehr als 4000 Jahre alt. Vor ungefähr 1300 Jahren hat Wei-qi seinen Weg nach Japan gefunden. Seitdem wurde die antike Form des Wei-qi von den Japanern zu der heute vornehmlich bekannten Form des Go verändert und weiterentwickelt. Auch heute haben Go bzw. Wei-qi in Japan und China einen großen Stellenwert, man findet kaum eine Zeitung oder ein Magazin ohne eine Spalte über das Spiel. Ebenso populär ist das Spiel unter dem Namen 'Baduk' in Korea. Außerhalb von China, Japan und Korea wird ebenfalls Go gespielt. Weltweit dürfte die Zahl der Go-Spieler mehrere Millionen betragen.

Go fasziniert durch Einfachheit und Komplexität gleichermaßen. Es verfügt nur über wenige, leicht zu erlernende Regeln, bietet aber auf dieser Basis eine nahezu unbegrenzte Anzahl von Möglichkeiten. Während die Regeln jedem Interessierten in fünf Minuten erklärt werden können, reicht ein ganzes Menschenleben nicht aus, um die Tiefen des Spiels vollends zu ergründen. Selbst die professionellen Go-Spieler in Fernost spielen niemals in ihrem Leben zweimal die gleiche Partie. Die Zahl aller möglichen Züge ist nicht nur ungleich höher als beim Schach, sondern übersteigt sogar die von Einstein errechnete Anzahl der Atome im Universum.

Die Regeln des Spiels sind von verblüffender Einfachheit. Gespielt wird Go mit schwarzen und weißen Steinen auf einem Brett mit 19x19 Linien. Es wird abwechselnd auf die Schnittpunkte der Linien gesetzt. Ziel ist das Abgrenzen von Gebiet - freien Schnittpunkten auf dem Brett -, wobei allerdings auch gegnerische Steine gefangen werden können. Gewonnen hat, wer am Ende mehr Gebiet abgegrenzt hat. Die beiden Spieler sind damit gleichsam Bauern, die ein Stück Land unter sich aufteilen, wobei jeder etwas mehr als der andere haben möchte. Es geht nicht darum, das ganze Land zu besitzen. Jeder von beiden will allein zeigen, dass er sich beim Verteilen etwas geschickter anstellt. Es geht nicht um die Vernichtung des Gegners, sondern um mindestens einen Punkt mehr am Ende der Partie. Nicht der totale Krieg, sondern der faire Vergleich von geistigen Fähigkeiten liegt dem Spiel als Idee zugrunde.

In Deutschland gibt es über 30.000 Go-Spieler. Davon haben sich 1.700 in Clubs organisiert. Zur Zeit der Weimarer Republik hat sich die erste Go-Gruppe in Berlin gebildet, die sich unregelmäßig in einem Café traf. Heute findet sich in nahezu jeder größeren deutschen Stadt ein Go-Club mit regelmäßigem Spielbetrieb. An nahezu jedem Wochenende wird in einer deutschen Stadt ein Go-Turnier veranstaltet. Außerdem finden jedes Jahr deutsche Meisterschaften ebenso wie Europameisterschaften statt.

Weitere Informationen zu Go: http://dgob.de/